Exkursion 2016 - DVG e.V.

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Herbstexkursion in den Vogelsberg
Die diesjährige Herbstexkursion der DVG führte vom 21. bis 23.10.2016 die Teilnehmer in den Vogelsberg. Von Mitglie-dern der Sektion Vogelsberg wurde man in Hanau-Steinheim am Main empfangen und konnte schon dort die südlichsten Ausläufer des Vogelsberg-Vulkanismus im Stadtbild und im Naherholungsgebiet bei Mühlheim/ Dietesheim erwandern. Manch einer war verwundert, so weit im Süden Basalte (Main-Trapp) des Vogelsberges anzutreffen. Auch hier sind Aufschlüsse von Vogelsberg - Ergussgesteinen zu finden, die aber infolge der Erosion seit dem Tertiär heute isoliert liegen.
Auf dem Weg zum Hotel Sonnenberg in Schotten führte die Fahrt am Steinbruch Gaulsberg bei Ortenberg und an der Baumhecke in Schotten-Eichelsachsen vorbei. Hier zeigte sich in eindrucksvoller Weise, wie bedeutsam ehrenamtliches Engagement für die Erhaltung von Geo - und Biotopen ist.
Unter der fachkundigen Leitung von Kerstin Bär und Michael Barth erfuhren die DVG-Mitglieder, dass am Glauberg, bekannt durch die Entdeckung eines keltischen Fürstengrabes, dünnflüssige Magmen in Form von Pahoehoe-Lavaströmen interessante Strukturen im Gestein hinterlassen haben, z.T. ist deren Herkunft letztendlich noch nicht geklärt und sie gaben Anlass zu regen Diskussionen.
Den größten Steinbruch Europas bei Homberg besichtigten die Teilnehmer auf einer auch aus geomorphologischer Sicht interessanten Geotour. Am Rande des Amöneburger Becken fand man Süßwassersee-Ablagerungen aus Kieselgur auf den Anhöhen rund um den Steinbruch, Erdfälle gaben den Hinweis auf den tonigen Untergrund des Basaltes, das weite Becken lässt Spekulationen über einen tertiären Meteoriteneinschlag zu. Letztlich aber gibt es dafür keinen Beweis. Die weitgefasste Senke fügt sich nahtlos in die europäische Grabenbruchzone ein, zu der auch der Oberrheingraben gehört.  
Von den Anhöhen bei Homberg konnte man die für den Nachmittag anvisierte Amöneburg im Nebel ausmachen. Zunehmend hellte sich das Wetter auf und die Nebel gaben einen herrlichen Blick auf die auf einem Basaltschlot liegende Stadt frei. Nach dem Mittagessen in der Hainmühle verschlechterte sich das Wetter, so dass man die Stadt und den Basanitaufschluss der Ostwand leider nur bei strömendem Regen besichtigen konnte. Das ließ aber die Stimmung und das Interesse nicht sinken.
Einen kurzen Stopp legte man auf der Rückfahrt am Kunstturm in Mücke ein, wo eine kleine, aber hochinteressant gestaltete Ausstellung über den Weg des Basalt-Eisenerzes bis zum Löffel zu sehen war. Von den engagierten Besitzern des Geländes wurde der Waschturm für das Eisenerz erhalten und in liebevoller Kleinarbeit zu einem respektablen Ausstellungsraum ausgebaut.
Auch am letzten Tag gab es für die Teilnehmer ein interessantes Programm. Im Steinbruch bei Hungen-Langd, der auch nur durch ehrenamtliches Engagement vor dem Verfüllen gerettet worden war, wurden die Besucher von einer Ziegenherde auf Heftigste bemeckert. Fleißig halten diese den Steinbruch von der Verbuschung frei und ermöglichen so den ungehinderten Besuch. Auch hier gab es aufgrund der Schichten Anlass zu Überlegungen über den Ablauf der Eruptionen, mehrere Phasen waren anhand von Tuffbändern, Schlackenlagen und Basaltklüftungen zu erkennen.
Beim Kloster Arnsburg bei Lich und in Münzenberg konnten sich die DVG- Mitglieder zum Abschluss der Reise über die verschiedensten Ergussgesteine des Vogelsberges informieren.
Die von Kerstin Bär und Michael Barth hochengagiert zusammengestellten und fachkundlich erläuterten Besichtigungspunkte zeigten auf, das es sich beim Vogelsberg nicht nur um einen einzigen Schildvulkan, sondern um ein vielfältig und komplex gestaltetes Vulkangebirge handelt. Beeindruckt und mit vielen Flyern versehen fuhren die Teilnehmer am Sonntagnachmittag wieder nach Mendig zurück.
DVG-Exkursion in die Steiermark
Am Montag den 25.04.2016 um 4.00 Uhr starteten 39 DVG-Mitglieder mit einem luxuriösen Bistro-Reisebus der Fa. Schuy zur DVG-Frühjahrs-Exkursion in die Steiermark. Nach 923 km staufreier Anreise erreichten wir gegen 16.00 Uhr unser 4-Sterne Vulkanlandhotel Legenstein, wo schon alles für das reibungslose Einchecken vorbereitet war. Nach dem ersten hervorangendem gemeinsamen Abendessen begrüßte uns Herr Dr. Ingomar Fritz, Leiter des Referates Geologie und Paläontologie am Landesmu-seum Joanneum  in Graz, Österreich.
Sein Kurzvortrag "Das Steirische Vulkanland" eine Reise durch 16 Millionen Jahre Erdgeschichte mit Fokus auf die vulkanische Vergangenheit, stimmte uns auf die bevorstehende von ihm geleitete Exkursion ein. In den folgenden 5 Tagen zeigte er uns die wesentlichen vulkanischen Örtlichkeiten
  • Rund um Riegersburg: z.B. den Burgfelsen mit Aufschlüssen am Burgweg, die markanten Erhebungen im steirischen Vulkanland
  • Rund um Kapfenstein: z.B.Besuch des "Geo-Info-Museum" mit anschließendem Empfang und Imbiß in den Räumen der Gemeindeverwaltung Kapfenstein; Geo-Trail Kapfenstein; Besuch einer Vinothek mit Weinprobe in Klöch; Rundgang durch Bad Gleichenberg mit Besuch des pompösen Veranstaltungsaales sowie des Kurhauses mit Verkostung der Heilwässer
  • Rund um Klöch: z.B: Basaltspalte in Tierscchen; Basaltsteinbruch in Klöch; die Schottergrube in Sicheldorf mit Murnockerln
  • Rund um Bad Gleichenberg: z.B: Steinbruch Gossendorf; Kaskögerlweg in Poppendorf; Rast in einer Buschenschenke (Besenwirtschaft); Besuch des Freilichtmuseumsdorf in Trautmannsdorf
  • Rundfahrt Graz, West- und Südsteiermark: Besuch des Naturkundemuseum "Joanneum", Stadtführung Graz; Geopark in Glashütten; Aussichtspunkt Kitzeck.
Mit seinem fachlich fundierte Wissen und der Fähigkeit dieses Wissen zu vermitteln begeisterte Herr Dr. Fritz alle Exkursionsteilnehmer, sodass  die Zeit wie im Flug verging und der Tag der Rückreise viel zu schnell da war.
Auch das hervorragende Essen sowie die Freundlichkeit des gesamten Hotelpersonals trug dazu bei, dass der Abschied am Sonntag den 1.Mai 2016 viel zu früh erfolgte. Nach wiederum 923 km Fahrstrecke kamen wir gegen 19.30 Uhr in Mendig an.
Abschließend muss noch einmal festgestellt werden, dass auch diese Exkursion vom DVG-Geschäftsführer Wolfgang Kostka in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Fritz, ausgezeichnet organisiert war und allen Teilnehmern noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird.

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